Das Ruhepotential - die unerregte Nervenzelle
Worum gehts?
Erläutert werden die Verhältnisse an einer Nervenzellmembran im Ruhezustand.
Was kennzeichnet das Ruhepotential?
- Das Ruhepotential ist gekennzeichnet durch eine spezifische Verteilung von Ionen an der Nervenzellmembran.
- Die ungleiche Verteilung resultiert aus einer spezifischen Membraneigenschaft, sie ist selektiv permeabel.
- Außerhalb der Nervenzelle findet man hauptsächlich Natrium- und Chloridionen sowie einen geringen Anteil von Kaliumionen.
- Innerhalb der Zelle, im Zellplasma, befinden sich Kaliumionen und organische Anionen (Proteine) sowie geringe Mengen von Natriumionen.
- Außerhalb der Nervenzelle ist die Konzentration von positiven Ladungsträgern größer als innerhalb der Zelle. Die Membran ist deshalb außen positiv und innen negativ geladen.
- Es kann eine Spannung von -60 bis -110 mV anliegen.
Membranaufbau und Ionenverteilung
- In die Membran des Axons sind Natrium- und Kaliumporen eingelagert.
- Das Ionenkonzentrationsgefälle treibt die Ionen durch die Membran. Hier spricht man vom sogenannten Konzentrationsgradienten (Diffusionspotential).
- Die Membran ist für die entsprechenden Ionen unterschiedlich durchlässig.
- Bestimmte Kaliumporen können Kaliumionen teilweise durchlassen. Durch diese "Sickerkanäle" gelangen die Ionen bis zu 20 mal schneller in den Zellzwischenraum als die Natriumionen.
- Auch für die Natriumionen ist die Membran im Ruhezustand durchlässig, aber eben nicht in dem Umfang wie für die Kaliumionen.
- Die Durchlässigkeit der Membran für Chloridionen kann hier vernachlässigt werden, da dies für das Gesamtverständnis nicht notwendig ist.
- Für die Proteinanionen ist die Membran nicht durchlässig.
Wie das Ruhepotential (RP) entsteht
- Der Kaliumionengradient treibt die Kaliumionen durch die Sickerkanäle.
- Die Proteinanionen verbleiben im Zellinneren.
- Dadurch entsteht ein elektrischer Gradient (Anziehungskräfte zwischen negativen und positiven Ladungsträgern), der dem Kaliumausstrom entgegen wirkt.
- Ab einer bestimmten Konzentration ausgeströmter Kaliumionen gleichen sich Konzentrations- und elektrischer Gradient aus. Es liegt ein elektrochemisches Gleichgewicht vor: das Ruhepotential.
- Durch das Eindringen von Natriumionen werden Anionen neutralisiert, so dass weitere Kaliumionen durch die Membran diffundieren.
- Dies würde langfristig zu einer Aufhebung der Ionenverteilung führen. Dem wirkt die Kalium - Natrium - Pumpe entgegen.
Die Natrium - Kalium - Pumpe
- Transportprotein in der Zellmembran
- kommt in fast allen tierschen Zellmembranen vor
- transportiert aktiv Kalium- und Natriumionen gegen ihr Konzentrationsgefälle
- dafür wird Energie in Form von ATP verbraucht